4.1.3 Beratereigenschaften: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Berater geht nach dem systemischen Verständnis davon aus, dass der Kunde alle Werkzeuge zur Lösung des Problems hat, aber diese nicht nutzt oder richtig einsetzt. Dieser Ansatz der Lösungs- und Ressourcenorientierung ist wichtig, um den Fokus nicht auf das Problem zu legen, sondern auf das Herstellen von Lösungsansätzen und die damit verbundenen Perspektiven. (vgl. von Schlippe 2003, S. 124 f.) Somit versucht der Berater, zusammen mit dem Kunden, die richtigen Werkzeuge, Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu aktivieren, entwickeln und erproben. | Der Berater geht nach dem systemischen Verständnis davon aus, dass der Kunde alle Werkzeuge zur Lösung des Problems hat, aber diese nicht nutzt oder richtig einsetzt. Dieser Ansatz der Lösungs- und Ressourcenorientierung ist wichtig, um den Fokus nicht auf das Problem zu legen, sondern auf das Herstellen von Lösungsansätzen und die damit verbundenen Perspektiven. (vgl. von Schlippe 2003, S. 124 f.) Somit versucht der Berater, zusammen mit dem Kunden, die richtigen Werkzeuge, Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu aktivieren, entwickeln und erproben. | ||
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Damit der Beratungsprozess erfolgreich verläuft, sollte der Berater bestimmte Eigenschaften mitbringen. Er sollte mit Interesse, Neugier und Offenheit in jede Beratung gehen, wobei es wichtig ist, eine geschulte Wahrnehmung und Einfühlungsvermögen zu besitzen. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 19 f.) Die Einschätzung des Klienten und der damit zusammenhängende Einstieg in den Beratungsvorgang sind wichtige Voraussetzungen für den Aufbau einer vertrauensvollen Beratungsbeziehung. Dieser Prozess wird für den Berater mit steigender Erfahrung leichter. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 35 f.) Dieser sollte seine bisherigen Erfahrungen als Inspiration verwenden und somit eine individuelle Beratungspersönlichkeit ausbilden. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 24 f.) | Damit der Beratungsprozess erfolgreich verläuft, sollte der Berater bestimmte Eigenschaften mitbringen. Er sollte mit Interesse, Neugier und Offenheit in jede Beratung gehen, wobei es wichtig ist, eine geschulte Wahrnehmung und Einfühlungsvermögen zu besitzen. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 19 f.) Die Einschätzung des Klienten und der damit zusammenhängende Einstieg in den Beratungsvorgang sind wichtige Voraussetzungen für den Aufbau einer vertrauensvollen Beratungsbeziehung. Dieser Prozess wird für den Berater mit steigender Erfahrung leichter. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 35 f.) Dieser sollte seine bisherigen Erfahrungen als Inspiration verwenden und somit eine individuelle Beratungspersönlichkeit ausbilden. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 24 f.) | ||
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Gerade beim Einstieg in die Beratung sollte der Berater auf ein authentisches Auftreten und eindeutige Haltungen achten, das heißt, er sollte eine Meinung zu den Themen haben und diese äußern, um somit seine Positionen darzustellen. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 19 f.) Der Berater sollte aber auch darauf achten, mit welcher Stimmung dieser selber in die Beratung geht, da eine ruhige und entspannte Haltung einen positiven Einfluss auf das Gespräch hat. Das Tempo kann außerdem durch das bewusste Einbauen von Pausen und die genaue Beobachtung des darauffolgenden Verhaltens des Kunden gesteuert werden. Desweiteren ist es von hoher Bedeutung, dass der Berater sein therapeutisches Konzept erläutert, aber auch neue, hilfreiche Visionen zulässt und einen gut gefüllten Methodenkoffer bereit hält. Zu den Inhalten dieses Methoden- oder Werkzeugkoffers gehört unter Anderem das Wissen über Gesprächsführung, Körpersprache und über die Gestaltung von Beratung (Humor, Langsamkeit, Rücksichtnahme). (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 24 ff.; Holtmeier 2003, S. 3) | Gerade beim Einstieg in die Beratung sollte der Berater auf ein authentisches Auftreten und eindeutige Haltungen achten, das heißt, er sollte eine Meinung zu den Themen haben und diese äußern, um somit seine Positionen darzustellen. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 19 f.) Der Berater sollte aber auch darauf achten, mit welcher Stimmung dieser selber in die Beratung geht, da eine ruhige und entspannte Haltung einen positiven Einfluss auf das Gespräch hat. Das Tempo kann außerdem durch das bewusste Einbauen von Pausen und die genaue Beobachtung des darauffolgenden Verhaltens des Kunden gesteuert werden. Desweiteren ist es von hoher Bedeutung, dass der Berater sein therapeutisches Konzept erläutert, aber auch neue, hilfreiche Visionen zulässt und einen gut gefüllten Methodenkoffer bereit hält. Zu den Inhalten dieses Methoden- oder Werkzeugkoffers gehört unter Anderem das Wissen über Gesprächsführung, Körpersprache und über die Gestaltung von Beratung (Humor, Langsamkeit, Rücksichtnahme). (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 24 ff.; Holtmeier 2003, S. 3) | ||
Aktuelle Version vom 22. April 2014, 14:13 Uhr
Der Berater geht nach dem systemischen Verständnis davon aus, dass der Kunde alle Werkzeuge zur Lösung des Problems hat, aber diese nicht nutzt oder richtig einsetzt. Dieser Ansatz der Lösungs- und Ressourcenorientierung ist wichtig, um den Fokus nicht auf das Problem zu legen, sondern auf das Herstellen von Lösungsansätzen und die damit verbundenen Perspektiven. (vgl. von Schlippe 2003, S. 124 f.) Somit versucht der Berater, zusammen mit dem Kunden, die richtigen Werkzeuge, Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu aktivieren, entwickeln und erproben.
Damit der Beratungsprozess erfolgreich verläuft, sollte der Berater bestimmte Eigenschaften mitbringen. Er sollte mit Interesse, Neugier und Offenheit in jede Beratung gehen, wobei es wichtig ist, eine geschulte Wahrnehmung und Einfühlungsvermögen zu besitzen. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 19 f.) Die Einschätzung des Klienten und der damit zusammenhängende Einstieg in den Beratungsvorgang sind wichtige Voraussetzungen für den Aufbau einer vertrauensvollen Beratungsbeziehung. Dieser Prozess wird für den Berater mit steigender Erfahrung leichter. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 35 f.) Dieser sollte seine bisherigen Erfahrungen als Inspiration verwenden und somit eine individuelle Beratungspersönlichkeit ausbilden. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 24 f.)
Gerade beim Einstieg in die Beratung sollte der Berater auf ein authentisches Auftreten und eindeutige Haltungen achten, das heißt, er sollte eine Meinung zu den Themen haben und diese äußern, um somit seine Positionen darzustellen. (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 19 f.) Der Berater sollte aber auch darauf achten, mit welcher Stimmung dieser selber in die Beratung geht, da eine ruhige und entspannte Haltung einen positiven Einfluss auf das Gespräch hat. Das Tempo kann außerdem durch das bewusste Einbauen von Pausen und die genaue Beobachtung des darauffolgenden Verhaltens des Kunden gesteuert werden. Desweiteren ist es von hoher Bedeutung, dass der Berater sein therapeutisches Konzept erläutert, aber auch neue, hilfreiche Visionen zulässt und einen gut gefüllten Methodenkoffer bereit hält. Zu den Inhalten dieses Methoden- oder Werkzeugkoffers gehört unter Anderem das Wissen über Gesprächsführung, Körpersprache und über die Gestaltung von Beratung (Humor, Langsamkeit, Rücksichtnahme). (vgl. Brüggemann et al. 2006, S. 24 ff.; Holtmeier 2003, S. 3)
Literaturverzeichnis
Brüggemann, H., Ehret-Ivankovic, K. & Klütmann, C. (2006). Systemische Beratung in fünf Gängen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Schlippe von, A. & Schweitzer, J. (2003). Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung (9. Auflage). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.