6. Fallbeispiel

Aus Planspiel we.b
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Die Gründung der Weiterbildungseinrichtung „Online-Basierte Studiengänge“ (im Folgenden unter dem Akronym O.B.ST.) erfolgte im Jahr 2003.

Als Standort wurde Oldenburg gewählt. Die Motivation für die Gründung war die vermehrte Nachfrage nach Studiengängen, die nicht im Rahmen eines klassischen Präsenzstudiums ablaufen, sondern auch für Berufstätige die Möglichkeit bieten sollten, eine akademische Qualifikation zu erwerben. Seit Gründung Teil der Direktion ist Frau Birne (kaufmännische Leitung). Als wissenschaftliche Leitung fungierte im Jahr 2003 Herr Kirsche. Zusammen bildeten sie das Direktorium und damit die Führung der Organisation. Nach dem Ausscheiden Herrn Kirsches aus dem Unternehmen 2010, nahm Herr Apfel, der zuvor in der IT-Abteilung gearbeitet hatte, seinen Platz ein. Bei Gründung bestand die Belegschaft aus 30 Personen (bis heute im Unternehmen tätig: Frau Birne, alle Mitarbeiter der Verwaltung und Frau Mango, Frau Pampelmuse, Herr Maracuja, Herr Papaya und Frau Weintraube aus der IT-Abteilung).

Unter dem Slogan „Weiterbildung, die Früchte trägt!“ wurden im Herbst 2003 zunächst zwei Studiengänge (im Bereich Wirtschaft und Recht) im Blended-Learning-Design eingeführt. Beide Studiengänge haben je 30 Plätze, die immer ausgebucht sind. Diese berufsbegleitenden Studiengänge mit Bachelorabschluss bestehen aus Online- und Präsenzphasen. Die Präsenzveranstaltungen finden an Wochenenden in den Räumlichkeiten des Gebäudes von O.B.ST. in Oldenburg statt und werden von DozentInnen durchgeführt, die eng mit O.B.ST. zusammenarbeiten. In den Onlinephasen werden von den Studierenden selbstständig Aufgaben bearbeitet, die anschließend auf der O.B.ST.-eigenen e-Learning-Plattform hochgeladen und durch die DozentInnen bewertet werden.

Die Verantwortung für die Entwicklung, Wartung und technische Betreuung der Studiengänge und der e-Learning-Plattform liegt in der IT-Abteilung. Durch die Gründung weiterer Abteilungen und Geschäftsbereiche (Abteilung für Qualitätsmanagement; Geschäftsbereich für Öffentliche Wissenschaft, Kontaktstudium und Forschung & Entwicklung), nahm die Anzahl der MitarbeiterInnen zu. Daraufhin zog das Unternehmen im Jahr 2010 vom Süden Oldenburgs in ein größeres Gebäude in der Stadtmitte. Es herrscht stets eine große Nachfrage nach den beiden bestehenden Studiengängen. Außerdem wird vielfach von an den Studiengängen Interessierten der Wunsch nach ausschließlichen Distance-Learning-Formaten, also an Studiengängen ohne Präsenzphasen, geäußert, da für viele Menschen nicht die Möglichkeit bestehe, an bestimmten Wochenenden den Weg nach Oldenburg zu bestreiten, um die Präsenzveranstaltungen wahrzunehmen (z.B. aufgrund von Schichtarbeit am Wochenende, alleinerziehende Mütter und Väter, die sich gerne noch einmal akademisch weiterbilden würden, aber keine Möglichkeit der Kinderbetreuung während der Präsenzzeiten haben).

Auf Basis dieser Anregungen und Wünsche und aufgrund des großen Erfolges der bestehenden Studiengänge wird beschlossen, zwei weitere Studiengänge im Distance-Learning-Design einzurichten. Die Verantwortlichkeiten für die Entwicklung sowie technische Einrichtung und Instandhaltung der neuen Studiengänge liegen weiterhin in der IT-Abteilung, deren Personal im Zuge dieser neuen Aufgaben aufgestockt wird. Neu dazu kommen die Informatikerin Frau Litschi sowie der Mathematiker Herr Avocado, da die neu eingeführten Studiengänge im naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich liegen sollten. Des Weiteren wird zur Unterstützung des gesamten Teams Frau Drachenfrucht als wissenschaftliche Hilfskraft eingestellt.

Das Unternehmen hat heute 60 MitarbeiterInnen. Zwei MitarbeiterInnen (Frau Birne und Herr Apfel) bilden das Direktorium. Insgesamt acht MitarbeiterInnen teilen sich auf die Bereiche Marketing (zwei Mitarbeitende), Verwaltung (vier Mitarbeitende) und Qualitätsmanagement (zwei Mitarbeitende) auf. Die übrigen 50 MitarbeiterInnen arbeiten in den Geschäftsbereichen (acht davon im Bereich IT & Medien).


Ressourcen und Budget für die Beratung

Nachdem die Probleme im Unternehmen immer deutlicher zu Tage treten, regt Herr Apfel im Direktorium die Möglichkeit einer Unternehmensberatung an. Frau Birne, die hauptsächlich mit der Verwaltung kommuniziert, sieht keinen Handlungsbedarf, da die Abläufe an dieser Stelle weitestgehend reibungslos sind.

Nach einigen Diskussionen kann Herr Apfel sich jedoch durchsetzen und die Entscheidung, ein Beratungsunternehmen zu konsultieren, wird gefällt. Was die finanzielle Aufwendung für die Beratung angeht, herrscht im Direktorium wieder Uneinigkeit. Herr Apfel ist der Ansicht, dass ausführliche Beratung unabdingbar und bei den bestehenden Problemen notwendig sei. Daher sollten viele Geldmittel und zeitliche Ressourcen in diese investiert werden. Frau Birne, die stets die finanzielle Sicht auf das Unternehmen innehat, möchte möglichst viel Geld sparen. Schließlich einigen sich Herr Apfel und Frau Birne auf die Summe von 10.000 Euro. Zeitlich ist die Einrichtung flexibel. Sie wünschen sich einen möglichst baldigen Beginn der Beratung und eine Durchführung bis die Geldmittel erschöpft oder die Konflikte im Unternehmen beseitigt sind.