5.2.3.4 Stereotype nutzen

Aus Planspiel we.b
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Methode: Stereotype nutzen

3. Phase der Beratung: Bearbeitungs- und Lösungsebene finden


Um die Sichtweise des Kunden zu erweitern können vier Stereotype als Hilfestellung herangezogen werden, um zu verdeutlichen welche Position von dem Klienten in einer Krise eingenommen wird. Vorgegeben werden die Stereotype Narr, Weise, Ermutiger, Gerechte (vgl. Brüggemann u.a., 2012, S. 70).

Der Narr „In der Krise trete ich auf die Bühne, spiele den Existentialisten, werfe alles durcheinander, was zuvor gewesen ist. Mit meinem bunten Gewand bringe ich Farbe ins Schauspiel; die Glocken an meiner Mütze irritieren und bringen Töne ins Gehör, die nie zuvor da gewesen sind. Die Chance in meiner Person ist, dass gewohnte Denkmuster bei mir nicht mehr greifen. Wer mich erfassen will, muss um die Ecke und von da aus quer durch den Raum. Humor und Kreativität sind meine Stärken, bei mir kann es auch ganz anders sein.“ (Brüggemann u.a., 2012, S. 71). Charakterisiert ist der Narr durch Chaos, Humor, Durcheinander, Kreativität und Musterbrechung (vgl. Brüggemann u.a., 2012, S. 71).

Der Weise „Aufgrund meiner Erfahrung kann ich Krisen einordnen. Ich bin vertraut mit ihren Phasen. Jeden einzelnen Akt verbinde ich mit möglichen Handlungsweisen. Ich bin intuitiv und lasse mich von der Stimmung und den Dialogen leiten. Körper, Geist und Seele bringe ich in Einklang mit Weisheiten und Geschichten aus dem Leben. Ich weiß, dass ich nichts weiß, und darum bin ich weise.“ (Brüggemann u.a., 2012, S. 72). Charakterisiert ist der Weise durch Erfahrung, Intuition Einklang von Körper, Geist, Seele und Weisheit (vgl. Brüggemann u.a., 2012, S. 72).

Der Ermutiger „Ich in der „Nibelungen-Siegfried“ der Krise. Ich scheue mich nicht, denn ich bin gestärkt durch das Wissen der Vielfalt. Mein Charakter ist gekennzeichnet durch Wertschätzung und Lebenslust, die ich auf der Bühne frei entfalten kann. Der Glaube an die Selbstorganisation meiner Mitspieler ermutigt mich, Ressourcen zu finden, hervorzuheben und wirken zu lassen. Die Verantwortung dafür kann ich gut abgeben.“ (Brüggemann u.a., 2012, S. 73). Charakterisiert wird der Ermutiger durch Vielfalt, Wertschätzung, Lebenslust, Glaube, Selbstorganisation und Ressourcen (vgl. Brüggemann u.a., 2012, S. 73).

Der Gerechte „Der Verlauf des Lebens ist mir zu eigen. Ich achte darauf, dass keiner zu kurz kommt. Jeder hat im Rahmen der natürlichen Ordnung seinen Platz. Dabei bin ich nicht dogmatisch, eher würdigend für das, was die Zeit gebracht hat. Ich erkenne das an, was war, und versuche im Hier und Jetzt eine Lösung für die Krise zu finden. Ich bin der Hüter der Gerechtigkeit.“ (Brüggemann u.a., 2012, S. 74). Charakterisiert ist der Gerechte durch natürliche Ordnung, Würdigung, Lösung, Gerechtigkeit (vgl. Brüggemann u.a., 2012, S. 74).


Stereotype nutzen (vgl. Brüggemann u. a. 2012, S. 141)

10 Minuten

Ziel - Der Berater verdeutlicht durch die Herausstellung von Extremen die Aussagen des Kunden.

- Er macht dem Kunden polarisiertes Denken bewusst.

Anwendung Der Berater pointiert die Sichtweise des Kunden, indem er Stereotype zur Veranschaulichung nutzt.
Beispiel „Das hört sich so an, als würden Männer immer rational entscheiden und Frauen immer emotional.“
Bemerkung Besonders geeignet bei der Tendenz des Kunden, Sachverhalte zu verallgemeinern.